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"Dies ist die traurige Rolle der Medien bei der Blockade gegen Kuba und bei der Kriminalisierung von Journalisten"

Zeugenaussage von José Manzaneda, Journalist und Betreiber des Onlineportals Cubainformación über den Medienkrieg gegen Kuba und Versuche kubasolidarische Publikationen zum Schweigen zu bringen.

José Manzaneda

Foto: Cubaperiodistas



Der Zeuge Pascual hat dargelegt, wie die Medien die US-Blockade gegen Kuba in den Augen der öffentlichen Meinung legitimieren, und ich stimme seinen Argumenten zu. Aber neben der Legitimierung gibt es viele Medien, die direkt an der Umsetzung dieser Blockade mitwirken, und darauf werde ich mich konzentrieren.



Die zivilen Organisationen der so genannten Anti-Castro-Bewegung sind eine mächtige Lobby, die in Abstimmung mit Washington, die Zerstörung jeder Einnahmequelle der kubanischen Wirtschaft anstrebt (...). Zu diesem Zweck werden sie von den Medien in Form eines dreifachen Rings unterstützt.




- Der eine besteht aus Dutzenden von digitalen Medien, die von der US-Regierung finanziert werden und das Wort Kuba in ihrem Namen tragen.
- Der zweite, der sich aus Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern im Bundesstaat Florida zusammensetzt (...).
- der dritte sind wichtige internationale Medienkonzerne in den Vereinigten Staaten, Lateinamerika und Europa.

Diese Medienstruktur dient nicht nur der Rechtfertigung der Blockade, sondern auch der Aktivierung ihrer Umsetzung.

Vier wichtige Sektoren der kubanischen Wirtschaft sind auf diese Weise betroffen.

- Ein Beispiel ist der Tourismus. Gerüchte und aus dem Zusammenhang gerissene Informationen werden von bestimmten Medien in alarmierende Nachrichten verwandelt, um von Besuchen in Kuba abzuschrecken. Gleichzeitig wird jedes neue Reiseverbot, das vom Weißen Haus erlassen wird, von den Anti-Castro-Medien bejubelt, während die internationalen Konzernmedien, einschließlich der europäischen Medien, ohne jede kritische Analyse darüber berichten. Besonders auffällig ist das Schweigen der europäischen Medien angesichts einer der jüngsten Maßnahmen der US-Regierung, die den europäischen Tourismus nach Kuba erschweren soll. Die Visumspflicht für jeden, der Kuba schon einmal besucht hat.

- Eine zweite Linie sind ausländische Investitionen. Anti-Castro-Organisationen informieren die Medien über Handels- und Investitionsabkommen zwischen dem kubanischen Staat und ausländischen Unternehmen mit dem Ziel, Washington dazu zu bringen, das Helms-Burton-Gesetz auf sie anzuwenden.

- Drittens werden die pharmazeutische Industrie, die Impfstoffe, die Produkte der kubanischen biopharmazeutischen Industrie in der Presse diffamiert, was die Einnahmen für ihre Vermarktung verringert. Ein Beispiel dafür war die heftige Lügenkampagne über die Anti-Covid-Impfstoffe oder die Kampagne, deren Epizentrum jetzt in Mexiko ist, mit genau dem gleichen Thema und

- Viertens, die internationalen medizinischen Abkommen in einigen Ländern, und zwar in den ärmsten Ländern. Kuba trägt dort alle Kosten der Zusammenarbeit. Das Gesundheitsministerium der Insel erhält einige Einnahmen, die zur Unterstützung des öffentlichen Gesundheitssystems der Insel beitragen. Wir können Hunderte von Nachrichtenberichten lesen, die uns weismachen wollen, dass diese medizinischen Abkommen ein Geschäft des kubanischen Regimes seien, das auf Arbeitssklaverei beruhe.

Nun, dieser letzte Punkt dient mir dazu, darüber zu sprechen, wie sich die Berichterstattung über die Blockade auf mich als Journalist ausgewirkt hat. Denn gerade wegen eines Berichts im Jahr 2020, in dem ich die gemeinsame Arbeit der Organisation "Prisoner Defenders" und des Außenministeriums, bei der Zerstörung der erwähnten kubanischen medizinischen Vereinbarungen dargelegt habe, sehe ich mich heute mit einer Strafanzeige wegen Verleumdung und Hassverbrechen konfrontiert, in der eine Haftstrafe von sechs Jahren und eine Entschädigung von 50.000 Euro gefordert wird.

Sie wird vom Präsidenten von "Prisoner defenders" gegen mich und gegen die Rechtsvertretung der Vereinigung Euskadi-Cuba vorgelegt, die damals Eigentümerin der Website Cubainfomación war. Das journalistische Material entlarvt die Lügen über die kubanische medizinische Zusammenarbeit und erklärt, dass das Ziel dieser Angriffe darin besteht, Kuba die wirtschaftlichen Ressourcen zur Aufrechterhaltung seines Gesundheitssystems zu entziehen. Die Arbeit hat offensichtlich die Glaubwürdigkeit und die Lobbyarbeit von "Prisoner Defenders" beschädigt, die beschlossen, gegen den Journalisten vorzugehen (...).

Was nach Meinung vieler Quellen eine Kriegshandlung oder ein Teil des asymmetrischen Krieges gegen die Insel ist, sollte als Kriegsverbrechen betrachtet werden. Dies ist der Kern der Beschwerde, eine journalistische Übertreibung, die sich klar auf die „Kriegsverbrecher“ gegen die kubanische medizinische Zusammenarbeit bezieht.

Diese Klage ist ein Angriff auf die Pressefreiheit, der darauf abzielt, mich zum Schweigen zu bringen und die Medien von Cubainformación zu schließen. Aber das ist nicht die einzige Möglichkeit, uns zu kriminalisieren. Den "Prisoner defenders" ist es gelungen, wichtige Zeitungen dazu zu bringen, ohne das geringste Recht auf Gegendarstellung notorische Unwahrheiten gegen die Organisation Euskadi-Cuba und Cubainformación zu verbreiten.

Ungeachtet des Motivs der Klage in einer eklatanten Ausnutzung des Gerichtsverfahrens, in dem wir sogar beschuldigt wurden, europäische Kooperationsgelder für kubanische Geheimdienstarbeit zu erhalten und Europa und Spanien zu destabilisieren. Aus benanntem Artikel geht klar hervor, dass es sich bei diesen Geldern um Subventionen für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit handelt, die von Kuba verwendet wurden, um Genossenschaften mit Bewässerungsanlagen, Gewächshäusern oder Traktoren auszustatten. Dies ist die traurige Rolle der Medien bei der Blockade gegen Kuba und bei der Kriminalisierung von Journalisten und Vereinigungen, die gegen diese Politik des Krieges gegen ein unschuldiges Volk kämpfen.

Vielen Dank

José Manzaneda, Journalist und Betreiber des Onlineportals Cubainformación vor dem Internationalen Tribunal gegen die Blockade Kubas

Brüssel. 16. November 2023