GlobaLe 2020: Por la Vida - Für das Leben
Samstag, 1. August, 20:00 Uhr
Caracan im Auenwald, Neue Linie 20, 04277 Leipzig


Por la Vida - Für das Leben
Kuba / 2016 / 56 min / Niurka Dámarys Rodríguez / original m. dt. UT
Vorab mit einer Einführung zu Kubas Internationalismus mit Dr. med. Klaus Piel (Humanitäre Cuba Hilfe e.V.) und einer Einführung zur Ebola- und Seuchenproblematik von Dr. med. Regina Mertens (Tropenmedizinerin).
Anschließend an den Film Diskussion.
Por la Vida - Für das Leben
Der Film zeigt bewegende Bilder und vermittelt einen tiefen Eindruck über die kubanischen Ärzte, die sich wie hier die medizinischen Fachkräfte der Brigade Henry Reeve bei der Bekämpfung von Ebola in Westafrika und bei vergleichbaren Einsätzen weltweit auszeichnen. Er arbeitet ihre Motivation und ihr menschliches und ärztliches Selbstverständnis heraus und zeigt, wie tief sie das humanistische Vorbild Fidel Castros und die Utopie Che Guevaras vom Neuen Menschen geprägt haben.
Beim Ebola-Ausbruch 2014 in Westafrika haben sich rund 22.000 Menschen infiziert, über 15000 sind bis August 2015 gestorben. Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte schon frühzeitig vor einer solchen Epidemie gewarnt, doch spürbare Hilfe kam durch eine Fehleinschätzung der WHO sehr spät. Sie appellierte dann vor allem an die ehemaligen Kolonisatoren England, Frankreich und die USA, aber auch an Kuba wegen der permanenten humanitären Hilfe der kleinen Insel in Afrika und auch wegen der Unterstützung im antikolonialen Befreiungskampf des Kontinentes.

So schickte Kuba als erstes Land und binnen kürzester Zeit über 250 Ärzt*innen und Krankenpfleger*innen der Brigade "Henry Reeve" in die betroffenen Regionen Westafrikas - das größte Kontingent ausländischer Ärzt*innen vor Ort. Für dieses einzigartige Programm der internationalen Solidarität im medizinischen Bereich erfuhr Kuba weltweit Lob und Anerkennung, selbst in den großen Medien der USA. Die Brigade Henry Reeve wurde sogar für den Nobelpreis vorgeschlagen.

Thematisiert werden muss aber auch, dass Epidemien wie Ebola sich vor allem dort ausbreiten, wo Unterentwicklung und kapitalistische Ausbeutung herrschen, Profite mehr zählen als humane Entwicklung. Während manche Regierungen es vorziehen Soldaten zu schicken (z.B. USA, besonders krass 2010 nach dem Erdbeben in Haiti), senden andere wie Kuba medizinisches Personal.

Auch in der derzeitigen Corona-Pandemie unterstützen kubanische Ärzteteams aktuell in 27 Ländern der Welt den Kampf gegen das Virus - auch in Europa. Aber während internationale Medien das Land für seine erfolgreichen Einsätze gegen die Pandemie loben, setzen die USA Kuba auf eine Liste von "Terrorstaaten" und behindern massiv die Lieferungen von Medikamenten, Rohstoffen für die Impfstoffentwicklung sowie medizinischen Hilfsgütern an die kubanische Bevölkerung. Aber nicht nur das: Die US-Regierung versucht derzeit mit allen Mitteln, Kuba im Windschatten der "Coronakrise" in die Knie zu zwingen, indem sie Druck auf Länder ausübt, auf kubanische Ärztemissionen zu verzichten, und Geldüberweisungen der im Ausland lebenden Kubaner*innen an ihre Familien unterbindet - die wichtigsten Devisenquellen, die der Insel noch verbleiben...

Veranstalter: GlobaLe 2020