25 Jahre Cuba-Solidarität in Essen – Blick zurück nach vorn

Die Regionalgruppe Essen der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V. (FG) hatte eingeladen und viele alte und neue Freundinnen und Freunde waren gekommen. Anlässlich des 25. Jahrestages ihres Bestehens hatte die FG für den 28. November eine Festveranstaltung vorbereitet, die mit über 80 Gästen sehr erfolgreich im Haus der DKP in Essen stattfand.


Leiterin der Bonner Außenstelle der Botschaft der Republik Cuba, Anette Chao García Die Leiterin der Bonner Außenstelle der Botschaft der Republik Cuba, Anette Chao García, nahm in ihren Ausführungen zunächst Stellung zu der aktuellen Situation cubanischer Migranten in Costa Rica sowie dem begonnenen Normalisierungsprozess der zwischenstaatlichen Beziehungen zu den USA. In der folgenden, engagierten Diskussion antwortete sie offen und schlagfertig auf alle Fragen und Bedenken. Dabei verwies sie u.a. auf die über fünfzigjährige Erfahrung der cubanischen Revolution mit dem US-Imperialismus und darauf, dass sich in Cuba niemand Illusionen über dessen Charakter mache.

Der Vorsitzende der FG Essen spannte in seinem Referat »Die Cuba-Solidaritätsbewegung – Selbstverständnis und Aufgaben gestern, heute und morgen« den Bogen von der Gründung dieser Gruppe parallel zum Anschluss der DDR an die BRD über die kontinuierliche materielle und politische Solidaritätsarbeit bis zur Notwendigkeit der auch zukünftigen Unterstützung der cubanischen Revolution und der Verteidigung des Prinzips des im UN-Zivilpakts enthaltenen Selbstimmungsrechts der Völker gegen den Imperialismus und seine Handlanger. Dabei waren amüsante Anekdoten aus einem Vierteljahrhundert aktiven Engagements ebenso enthalten wie die Erinnerung daran, dass schon früher auch manch linke Kreise das Totenglöckchen für die cubanische Revolution geläutet hatten. In Bezug auf das zugleich gefeierte 50jährige Jubiläum der PCC-Zeitung Granma und die seit 1994 in der Bundesrepublik vertriebene deutschsprachige Granma Internacional, deren erste Ausgaben von der FG Essen versandt worden waren, rief er dazu auf, mehr Werbung »für dieses einzigartige Periodikum« zu entwickeln. Abschließend rief er zur Stärkung der FG auf: »Es lohnt sich, Mitglied der FG zu werden – und dies nicht nur wegen der attraktiven Buch- und DVD-Prämien für Neumitglieder oder weil unsere tolle Quartalszeitschrift Cuba Libre im für jede und jeden erschwinglichen Mitgliedsbeitrag enthalten ist (…) Zwar steht die Revolution hierzulande nicht auf der Tagesordnung, aber wir können das unsere dazu beitragen, nicht nur die hiesigen Verhältnisse mal wieder zum Tanzen zu bringen, sondern vor allem die cubanische Revolution zu verteidigen – MACHT MIT!«

Das Referat ist vollständig dokumentiert unter: Referat des Vorsitzenden der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen


Festveranstaltung 25 Jahre FG Essen Unterstützt wurde die Festveranstaltung nicht nur von den anwesenden Gästen, sondern auch durch Solidaritätsadressen von abwesenden Freundinnen und Freunden. So hatte bspw. Anette Chao García Grüße des 1. Stv. Ministers für Auswärtige Beziehungen der Rep. Cuba, Marcelino Medina González, und des 1. Stv. Vorsitzenden des Cubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP), Elio Gámez Neyra, mitgebracht.


Marcelino Medina erinnerte in seinem Schreiben u.a. »an Euren Eifer und Engagement bei der Verteidigung der Revolution in jenen schwierigen Zeiten der "Spezialperiode" und an alle nachfolgenden Kämpfe.« Elio Gámez seinerseits verwies auf die impulsgebende Rolle der FG Essen in der bundesweiten Cuba-Solidaritätsbewegung und bedankte sich für die kontinuierliche Unterstützung: »Wir möchten einen Gruß an alle Mitglieder der Freundschaftsgesellschaft in Essen ausrichten, die sehr hart dafür gekämpft haben, um die Solidarität mit Cuba am Leben zu halten und für die Einigung aller linken Kräfte im Sinne einer gerechteren Welt.«

Weitere schriftliche Solidaritätserklärungen waren u.a. von der deutschsprachigen Redaktion der Granma Internacional, von Margot Honecker, dem Berliner Journalisten und Autor Markus Bernhardt, der DKP-Cuba AG und der Humanitären Cuba-Hilfe Dortmund eingegangen. Engagierte Grußworte (und Geschenke) gab es von anwesenden Gruppen, so von der FG-Regionalgruppe Köln, der Cuba Sí-Regionalgruppe Paderborn, der DKP Essen und des DKP-Parteivorstandes, der Humanitären Cuba-Hilfe Bochum, von SoliCuba Düsseldorf, dem NETZWERK CUBA – und FG-Vorstand und dem Essener Friedensforum.
Alle Solidaritätsadressen, Grußworte, aus dem Gästebuch, Briefe nach Havanna und Danksagung der Veranstalter sind dokumentiert unter:
Von La Habana über Santiago de Chile bis Ramallah: Grußworte und Solidaritätsadressen.

Nachdem sich die Gäste bei einer cubanischen Gemüsesuppe (Potaje) gestärkt hatten, ging es in den zweiten Block der Veranstaltung. Bei der großen Dia-Schau mit Bildern von Aktionen aus 25 Jahren erkannten sich viele Anwesende wieder, andere erhielten erstmals einen optischen Eindruck von der Vielfalt des Engagements für das revolutionäre Cuba.

Daniel Rodríguez Die Veranstalter hatten in ihrer Einladung nicht nur den dann gut umlagerten, attraktiven Büchertisch nebst ebenso ansprechender Cocktailbar, sondern auch eine Überraschung versprochen. Dieses Versprechen wurde eingelöst mit dem Live-Auftritt des argentinischen Sängers und Gitarristen Daniel Rodríguez, der in der Cuba-Solidaritätsbewegung nicht zuletzt Dank seiner Vertonung von Gedichten von Antonio Guerrero, einem der MIAMI 5, und seiner Beteiligung an zahllosen Aktionen zu deren Befreiung sehr bekannt ist. Mit seinen Liedern aus Cuba, Argentinien und ganz Lateinamerika begeisterte er die Gäste und animierte sie zu lautstarker Beteiligung. Damit fand diese sehr erfolgreiche Festveranstaltung einen würdigen kulturellen Abschluss.

Eine Photogalerie gibt es unter Photogalerie: Festveranstaltung »25 Jahre FG Essen« .

Das Einladungsflugblatt und weitere Dokumente sind unter Festveranstaltung 25 Jahre FG Essen dokumentiert.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Regionalgruppe Essen

Heinz-W. Hammer
06.12.2015