Tag der Armen dieser Welt

Fidel Castro hatte 2009 den 1. Mai als "Tag der Armen dieser Erde" bezeichnet und erklärt: "Wir hoffen, dass Tausende Frauen und Männer aus allen Winkeln des Planeten jeden 1. Mai mit uns gemeinsam demonstrieren und kämpfen."

Diese Hoffnung Fidels erfüllte sich auch in diesem Jahr in beeindruckender Weise:

1. Mai in Havanna

1. Mai in Havanna
Foto: Ismail Francisco / Cubadebate


Über 1200 Gäste aus aller Welt schlossen sich den Millionen von Kubanern an, die auf der ganzen Insel für den Mai-Tag marschierten, um ihre Unterstützung für die Kubanische Revolution zu zeigen und den Internationalen Tag der Arbeit mit massiven Demonstrationen zu ehren. Das Motto war "Einheit ist unsere Stärke". (siehe auch den Bericht von Florian Lany in dieser Ausgabe).

Die Zeremonie und Parade auf dem Revolutionsplatz Jose Marti in Havanna wurden von dem Generalsekretär des kubanischen Gewerkschaftsdachverbandes, Ulises Guilarte, und dem kubanischen Präsidenten Raul Castro geleitet, der im kommenden Februar sein Amt abgeben wird. Somit war dies sein letzter 1. Mai als Präsident von Kuba.


Neben der Ehrung des Internationalen Arbeiterkampftages forderten die Teilnehmer auch das Ende der US-amerikanischen Wirtschafts- und Handelsblockade gegen Kuba und die Rückgabe des US-Militärstützpunktes Guantanamo Bay.

Guilarte sagte, dass Kuba nicht auf sein Recht auf soziale Gerechtigkeit verzichten und weiterhin mit Überzeugung gegen den Kapitalismus kämpfen werde, was zusammen mit dem Neoliberalismus die Herausforderungen, denen sich die Länder Lateinamerikas und der Karibik gegenüber sehen, vervielfache.

Junge Leute trugen Schilder "Ich bin Fidel" mit Bildern des ehemaligen Präsidenten Kubas und Führers der Kubanischen Revolution, nur wenige Monate nach seinem Tod im vergangenen November. Etwa 50 000 junge Leute waren laut Granma auf dem Platz der Revolution und führten die 1. Mai-Demo an, die dieses Jahr der Jugend des Landes gewidmet war.

Aktivitäten der FG-Regionalgruppen zum 1. Mai

Auch die Regionalgruppen der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba beteiligten sich in vielen Städten an den Mai-Veranstaltungen. Nachfolgend ein kurzer Überblick, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Göttingen

Wie jedes Jahr machte die Regionalgruppe Göttingen auch an diesen 1. Mai wieder einen Infostand – allerdings nicht nur mit politischer Literatur, Broschüren und Flugblättern, sondern – wie es schon gute Tradition ist – auch mit Mojito und Cuba Libre.

Karlsruhe

In Karlsruhe führte der DGB eine Demo mit fast 400 Demonstranten durch und anschließend gab es im Stadtgarten eine Kundgebung und ein Fest des DGB.

Wie seit fast 35 Jahren immer dabei der Stand der Regionalgruppe der FG BRD-Kuba mit Infos zu Kuba und leckeren kubanischen Cocktails.

Schwerpunkt war inhaltlich das Gedenken an Fidel Castro. Es gab einen neuen Cocktail mit seinem Namen, das Bekenntnis zur Kubanischen Revolution, das viele Menschen in Kuba in Gedenken an Fidel unterschrieben haben, wurde in deutscher Sprache ausgehängt und der Text seiner Verteidigungsrede "Die Geschichte wird mich freisprechen" konnte auf Deutsch gelesen werden. Der Erlös des Standes kommt wie immer einem sozialen Projekt der FG BRD-Kuba in Kuba zugute.

Heidelberg

Der 1. Mai ist der Tag der Arbeiter. Die Solidaridad con Cuba Heidelberg reihte sich in die Aktionen der Gewerkschaften und Arbeiterorganisationen solidarisch ein und beteiligte sich mit einem Infostand vor dem Rathaus in Heidelberg. Hier konnte man kubanische Cocktails (Mojito) und Spezialitäten genießen sowie in angenehmer Atmosphäre sich über Kuba informieren und diskutieren.

Bonn

In Bonn begann der 1. Mai mit der Demo des DGB. Danach machte die Regionalgruppe Bonn einen Info-Stand an der Marienschule (Altstadt von Bonn). Die Bonner Regionalgruppe der FG BRD- KUBA e. V. beteiligte sich dabei aktiv an der kostenlosen Verteilung der "jungen Welt" und "Cuba Libre". Sie verkaufte CUBA Kaffee, Biographien über Fidel Castro und Che Guevara und sprach mit Interessierten über die internationale Entwicklung. Spontan meldeten sich drei der Gesprächspartner zum nächsten Treffen an. Die Notwendigkeit der politischen Organisation wurde hervorgehoben.

Mannheim

Die Regionalgruppe Mannheim machte einen Kuba-Infostand mit Informationen, Kunsthandwerk und kubanischen Produkten aus dem Weltladen.

Berlin

Ein besonderes Ärgernis aber war – wie in den Vorjahren – ein Stand, der Rum der Firma Bacardi ausschenkte und für die Firma offensiv warb. Auf diesen Affront, auf einem alternativen, sich als "links" verstehenden Maifest hatten die FG und Cuba Si die Veranstalter hingewiesen und auf die Machenschaften des Konzerns mit seiner Verstrickung in die aggressive US-Außenpolitik gegen Kuba und Lateinamerika aufmerksam gemacht.

Letztes Jahr hatte die beiden Kuba-Soli-Organisationen Flugblätter über die dunkle Seite des Bacardí-Konzerns, der mithalf, antikubanische, terroristische Organisationen in den USA aufzubauen, die Contras in Nicaragua mitfinanzierte und der Markenpiraterie gegenüber dem kubanischen Rum der Marke Havana Club betreibt, verteilt.Zum internationalen Tag der Arbeit war die Regionalgruppe Berlin-Brandenburg wieder mit einem Informationsstand auf dem Mariannenplatzfest in Berlin-Kreuzberg präsent. Mit Büchern, Neuerscheinungen, Filmen aus und über Kuba, Infos über die FG-Projekte, der neusten Ausgabe der Zeitschrift Cuba Libre, der Cuba kompakt und vielem mehr konnte das Interesse vieler Besucher geweckt werden. Zudem hat die Regionalgruppe natürlich die "junge Welt" am Stand ausgelegt und viele Gespräche über die "Granma Internacional" geführt. 18 verkaufte Exemplare waren das erfreuliche Ergebnis. Nun hofft man, dass die Käufer auch Abos abschließen. Die Abo-Karten wurden auch gleich mitgegeben.

Leider reagierte der Veranstalter nicht auf unsere Bitten, die Werbung für Bacardi zu unterbinden. Nicht nur aus unserer Sicht ein Unding. Die FG wird weiter darum kämpfen, dass hier Produkte antikubanische Unternehmen kein Forum bekommen. Es ist pervers, dass linke Maifestbesucher quasi mit ihrem Cocktail Aktivitäten gegen Kuba bezahlen.

Frankfurt am Main

Am Römerberg gab es einen Informationsstand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Regionalgruppe Frankfurt und der Venezuela-Soli Frankfurt am Main

München

Beim 1. Mai-Fest des DGB gab es einen Infostand der Regionalgruppe Südbayern der FG BRD-Kuba zusammen mit der "Soligemeinschaft Granma" und der ver.di-Jugend.

Velbert

Neben einem attraktivem Rahmenprogramm beim DGB-Fest war auch die FG-Regionalgruppe Velbert-Niederberg mit aktuellen Informationen über die Entwicklung in Kuba, Büchern, der Cuba Libre und der Cuba kompakt dabei.

Essen

Hier fand wie jedes Jahr ein internationales Kulturfest auf dem Gelände der Zeche Carl statt. Auch die Regionalgruppe Essen war wieder mit einem Infostand und einer Cocktailbar mit Mojito und Cuba Libre, aber auch mit neuen alkoholfreien Cocktails vertreten.

Stuttgart

Am 1. Mai gab es nach der DGB-Kundgebung im Waldheim Gaisburg einen Kuba–Infostand und Cocktails.

Köln

Die FG-Regionalgruppe Köln war auf dem Heumarkt mit einem Stand dabei und informierte über Kuba, um für Kuba und seine revolutionäre Entwicklung zu werben.

CUBA LIBRE Marion Leonhardt

CUBA LIBRE 3-2017