Editoral

Das Jahr 2017 ist schon fast zur Hälfte vergangen und es gilt, eine durchwachsende Bilanz zu ziehen. Die Beziehungen zwischen Kuba und den USA werden unter Trump sicher nicht einfacher werden.

Einen Ausblick anhand der Auswertung der wirtschaftlichen Entwicklung gibt uns Heinz Langer. Die Veränderungen durch den längst überfälligen Wegfall des Gemeinsamen Standpunkts der EU, der gleichberechtigte Beziehungen mit Kuba verhinderte, schildert Roland Armbruster. Günter Pohl erläutert, welche Auswirkungen die Abschaffung der anachronistischen Sonderrechte der USA für kubanische Migranten hat.

Einblicke in die Herausforderung für die Medien Kubas verschafft uns das Interview von Andre Scheer mit Arlin Alberty Loforte, der jungen stellvertretenden Chefredakteurin der Tageszeitung Granma und zuständig für die internationale Ausgabe Granma Internacional. Die größte gedruckte Zeitung Kubas ist einerseits die wichtigste Quelle zur Information der Bevölkerung, aber andererseits ist sie auch das Organ der Regierung.

Die Kuba-Soli führte mehrere Veranstaltungen zum Gedenken an Fidel durch und macht mit ihren Projekten weiter. Dr. Edgar Göll berichtet spannend über seine Reise mit den Pastors for Peace und den Erfahrungen vor Ort. Die nächste Reise der P4P ist schon in Planung. Dr. Cavalli stellt auf einer Rundreise durch die BRD die Arbeit von mediCuba vor und gibt dabei faktenreiche Einblicke ins kubanische Gesundheitssystem, seine Stärken und die Hemmnisse durch die US-Blockade.

Ein ganz besonderer, solidarischer Kulturevent war die Reise der Auschwitz-Überlebenden und Antifaschistin Esther Bejarano nach Kuba. Dort gab sie mehrere vielbeachtete Konzerte und diskutierte mit dem Publikum. Die Teilnehmer des Projekts Tamara Bunke lassen uns durch ihren Bericht aus Havanna an diesem denkwürdigen Ereignis teilhaben. Und Tobias Kriele kontrastiert diese Reise kenntnisreich mit dem Schicksal der Passiere der St. Louis – deutsche Juden, die zur Zeit des deutschen Faschismus vergeblich Zuflucht in Kuba suchten.

Uli Fausten lenkt – fachkompetent wie immer – unseren Blick auf Inti Santana und damit auf die neue Generation der Nueva Trova und ihre Probleme, in den kubanischen Medien einen Platz zu finden.

Wer nun Lust auf Kuba bekommen hat, dem sei der Erlebnisbericht von Jürgen Lohmüller über die Brigade Jose Marti empfohlen und der Artikel von Katja Klüßendorf über die von der Tageszeitung junge Welt gezeigte Ausstellung von Kuba-Fotos – die vom 25.April bis zum 9. Juni in der jW-Ladengalerie zu sehen war.

CUBA LIBRE Marion Leonhardt

CUBA LIBRE 2-2017