Kuba in Karlsruhe
Eine Buchvorstellung mit Volker Hermsdorf und Hans Modrow

Am 02. 11. 2015 fand in Karlsruhe im Großen Saal des Restaurants Walhalla vor über 60 Besuchern eine Veranstaltung der FG-Regionalgruppe Karlsruhe statt. Die Kubafreunde Hans Modrow und Volker Hermsdorf stellten ihr Buch »Amboss oder Hammer« vor.

Kuba in Karlsruhe
Die Veranstaltung wurde unterstützt von der Partei »Die LINKE« und der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Für den kulturellen Rahmen sorgte die Arbeiterliedergruppe »Rotkrakelchen«.

Dieser Abend war keine klassische Buchlesung, sondern fand in Form einer offenen Diskussion statt. Hans und Volker antworteten mit ihrem immensen Hintergrundwissen über Kuba auf Fragen aus dem Publikum. Die Atmosphäre im Saal war konzentriert. Gespannt lauschten die Besucher den ausführlichen Auslassungen der beiden Autoren.



Großes Interesse bestand insbesondere an Fragen der Vergleichbarkeit der Entwicklung in Kuba mit denen in der DDR. Hans verwies diesbezüglich auf ein langes und intensives Gespräch, das er 1993 mit Fidel Castro geführte hatte. Vor dem Hintergrund der Konterrevolution in der DDR suchte der kubanische Revolutionsführer den Kontakt zu Modrow, um diesen in einem nächtlichen Gespräch über die Geschehnisse in Deutschland »auszuquetschen«.

Vom Publikum wurden auch aktuelle Probleme in Kuba angesprochen, z. B. die Abwerbung von Fachkräften durch die USA, das Problem der zwei Währungen und die Folgen der Annäherungspolitik an die USA.

Kuba in Karlsruhe Kuba in Karlsruhe - Buchvorstellung

In Kuba gebe es heutzutage eine breite und offene Debatte über diese Reformpläne. Dies hat zur Folge, dass politische Entscheidungen eine breite Basis in der Gesellschaft haben und von der überwiegenden Mehrheit der Kubanerinnen und Kubaner mitgetragen werden. Trotz heftiger argumentativer Auseinandersetzungen seien die Grundprinzipien der Revolution dabei fest im Bewusstsein der breiten Masse verankert: Unabhängigkeit, Souveränität, Würde. Dennoch sei der Sozialismus in Kuba nicht unumkehrbar, wie Fidel Castro in seiner berühmten Rede 2005 vor der Universität Havanna betonte.

Zum Schluss stellten Hans und Volker auf Nachfrage klar, dass sie an einer Fortsetzung des Buches arbeiten, in der vor allem die aktuelle Lage beleuchtet werden soll (siehe Rezension in dieser Ausgabe der Cuba Libre).

Das große Interesse an dem Thema zeigte sich auch daran, dass am Stand der FG alle Bücher von Hans und Volker schnell ausverkauft waren und weitere Interessenten gebeten werden mussten, diese direkt beim Verlag Wiljo Heinen zu bestellen.


CUBA LIBRE Fotos: Roland Armbruster

CUBA LIBRE 1-2016