100 Fragen und Antworten

Wer von einer Cuba-Reise zurückkehrt und auch wer sich schon länger mit dem Land beschäftigt, hat viele Fragen. Zahlreiche Informationen und Fakten bietet ein kleines Büchlein aus Cuba von Carmen R. Alfonso Hernández, das auf 100 oft gestellte Fragen eine Sammlung von aufschlussreichen Antworten präsentiert. Die Cuba Libre wird nach und nach Teile daraus veröffentlichen, weil wir meinen, dass es auch für unsere LeserInnen viel Interessantes beinhaltet.

Was Sie schon immer über Cuba wissen wollten ...

Wie ist die cubanische Fauna?

Der Nationalvogel ist der "tocororo" (prictelus temnurus) mit einem roten, weißen und blauen Gefieder, wie die Farben der cubanischen Fahne. Er ist Symbol der Freiheit, er kann nicht in Gefangenschaft leben, er stirbt dann nach kurzer Zeit. Man hat ihn nur in den cubanischen Wäldern gesehen. Er baut sein Nest in den Hohlräumen von Bäumen oder Palmen und ernährt sich von Insekten, die er im Fluge fängt.

Die Tierwelt des Landes ist reichhaltig und vielfältig. Dadurch bietet sie, zusammen mit der einzigartigen Schönheit von vielen Exemplaren den Naturfreunden eine enorme Quelle für ihre Studien.

Es existieren etwa 13.000 Tierarten: Darunter wirbellose Gattungen, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere – ein großer Teil von ihnen ist ausschließlich in Cuba beheimatet.

Zu den wertvollsten wirbellosen Tieren gehört der Schwamm, den man besonders an der südlichen Küste im Westen der Insel findet. In den Flüssen, Bächen und den umgebenden Meeren gibt es reichlich Krustentiere. Unter ihnen sind die gemeine Languste und der schwarze Flusskrebs wegen ihrer Bedeutung als Nahrungsmittel hervorzuheben.

Im Land sind die Insekten weit verbreitet, sie umfassen mehr als 7.000 Arten. Es gibt einige schädliche, die Krankheiten übertragen, und andere die sehr schön und nützlich sind. Zu den schönsten gehören der "Avellanida"-Schmetterling und der "Grundlach"-Falter. Und es gibt die Biene, die außer dass sie Honig und Wachs produziert, auch eine wichtige Funktion für die Bestäubung der Blüten erfüllt.

Die Mollusken (Weichtiere) bringen es auf annähernd 1.700 Arten, auf dem Land sowie in Flüssen und im Meer. Durch ihren Nährwert zeichnen sich besonders die Auster (ostrea virginica), die Miesmuschel (macoma conticta), die Polypen und die Tintenfische aus. In der östlichen Region gibt es die berühmtesten und schönsten Landmollusken "polimitas" (polymita picta) der Welt.

Man geht davon aus, dass in dem Meer, das die cubanische Inselgruppe umgibt, annähernd 450 Arten von essbaren Fischen leben. Was die Amphibien betrifft, so ist der Bananenfrosch weit verbreitet und auch eine Krötenart, "sapito" (sminthillus limbatud), die als die kleinste der Welt gilt. Die Reptilien treten in etwa 100 Gattungsarten auf, unter ihnen die Majá-Schlange von Santa María, die größte Schlange des Landes, die bis zu vier Meter Länge erreicht.

Dadurch dass Cuba inmitten des Meeres der Antillen gelegen ist, dient es den Vögeln, die nach Südamerika ziehen und denen, die nur zum überwintern kommen, als Zwischenstation. Obwohl man daher etwa 300 Arten in Cuba bewundern kann, ist nur etwa ein Drittel davon typisch cubanisch. Es gibt einige mit besonders schöner Gestalt, wie der Flamingo und die Königsdrossel; mit melodischer Stimme, wie die Nachtigall und der "sinsonte" und andere mit wirtschaftlichem Nutzen aufgrund der Menge von schädlichen Insekten, die sie vertilgen, wie der "toti". Ein merkwürdiges Exemplar ist der "zunzunito", ein immerfort an Blüten nippender Kolibri, der laut Untersuchungen der kleinste Vogel der Welt ist.

Es existieren schätzungsweise 38 Säugetierarten, von denen 70% ursprüngliche Bewohner des Landes sind. Das interessanteste ist der "almiqui" (solenodon cubanus), ein vierbeiniges Insekt, das fast ausgestorben ist und nur noch in den Bergen von Guantánamo lebt.

Welches sind die größten Flüsse, die Höchsten Berge und die Hauptbuchten Cubas?

Cuba verfügt über viele Bäche und etwa 200 kleine Flüsse mit geringem Wasservolumen, die ungleichmäßig über das Gebiet verteilt sind. Der längste Fluss ist der Cauto mit etwa 340 km, der sich im Osten des Landes unten im Süden befindet. Zu den größten zählen auch der Zaza, der Agabamba, der Jatibonico des Südens, der San Perdo, der Habánana, der Hondo, der Najasa und der Cuyaguetaje an der südlichen Küste. Der Sagua la Grande, der Caonao, der Toa und der Mayarí münden an der Nordküste. Der Toa, in der Provinz Guantánamo, ist der wasserreichste Fluss des Landes.

Was die hauptsächlichen Höhen anbelangt, so ragt der Pico Real del Turquino mit 1.972 m über dem Meeresspiegel hervor, ihm folgen der Cuba und die Bayamesa mit 1.872 und 1.730 m. Alle drei gehören zu der Gebirgskette der Sierra Maestra. Zu dem selben Gebirgszug gehört die Gran Piedra mit 1.214 m, auf deren Gipfel sich ein einzelner Steinblock mit einem Gewicht von mehr als 60.000 Tonnen befindet. Außerhalb der Siera Maestra, die sich über die Provinzen Santiago de Cuba und Granma erstreckt, erheben sich weitere bergige Gebiete: die Sierra del Purial (Guantánamo), die Sierra del Cristal (Holguín), das Guamuhaya-Massiv (Santcí Spíritus) und die Sierra de Nipe (Holgín).

Die Hauptbuchten Cubas sind Bahía Honda, Gabañas, Mariel, La Habana, Mananzas, Nuevitas, Puerto Padre, Gibara, Banes und Nipe an der Nordküste und Cienfuegos, Santiago de Cuba und Guantánamo an der Südküste. Seine Hauptgolfbuchten sind der Golf von Guanahacabibes an der Nordküste und der Golf von Batabanó, von Ana María und Guacanayobo im Süden.

Welches sind die nächstgelegenen Länder?

Haití liegt Cuba am nächsten: Es liegt nur 77 km weit östlich, von Cuba durch die Meerenge von Maisí, bzw. die Meerenge der Winde getrennt. Jamaika liegt 140 km im Süden, jenseits der Meerenge von Colón. Die Vereinigten Staaten von Amerika liegen 180 km im Norden, jenseits der Meerenge von Florida und Mexiko befindet sich 210 km im Westen, jenseits der Meerenge von Yucatán.

An klaren Tagen sind einige dieser benachbarten Länder zu sehen. Zum Beispiel sind die Blauen Berge Jamaikas von den hohen Berghängen des Pico Turquino aus wahrnehmbar und die Küsten Haitís erspäht man vom Leuchtturm von Maisí aus.

CUBA LIBRE


CUBA LIBRE 1-2002